ein Plädoyer für mehr Realitätsnähe im Studium und wie der KLC e.V. dabei unterstützt.
Der Lehrberuf in der Krise
Immer weniger angehende Lehrkräfte entscheiden sich dafür, ihr Studium abzuschließen oder langfristig im Schuldienst zu bleiben. Die Abbruchquote ist hoch, das Referendariat gilt als psychische Belastungsprobe, und viele Schulen klagen über unbesetzte Stellen. Zwar gibt es vielerorts Programme zur Nachwuchsgewinnung, doch ein entscheidender Aspekt fehlt häufig: die frühzeitige, realitätsnahe Praxiserfahrung.
Zwischen Idealismus und Realitätsschock
Viele Lehramtsstudierende beginnen ihr Studium mit einem idealisierten Bild vom Schulalltag. Erst im Referendariat oder beim Berufseinstieg erleben sie die Komplexität des Systems: Unterrichtsvorbereitung, Elterngespräche, Verhaltensprobleme, heterogene Klassen, Zeitdruck. Was ihnen fehlt, ist ein früher Realitätsabgleich. Laut einer Studie der Deutschen Telekom Stiftung (2021) fühlen sich 58 % der Lehramtsstudierenden nur unzureichend auf den Beruf vorbereitet. Besonders der Umgang mit schwierigen Alltagssituationen wird als Defizit erlebt.
Früh einsteigen, besser entscheiden: Das KLC-Modell
Der KLC e.V. setzt genau hier an. In unserem Personalpool arbeiten mehrere Hundert Lehramtsstudierende bereits während ihres Studiums mit Kindern und Jugendlichen, z. B. als Kursleiter*innen im Offenen Ganztag oder in der individuellen Lernbegleitung bzw. Förderung im Unterricht. Diese Einsätze erfolgen unterstützend, ohne Leistungsdruck, aber mit hoher Verantwortung. Die Studierenden erleben schulischen Alltag in seiner ganzen Vielfalt:
- Sie begleiten Kinder beim Ankommen, beim Spielen, beim Lernen.
- Sie erfahren, wie sich Beziehungspädagogik an Schulrealität misst.
- Sie erlernen Methoden, Kommunikationsstile und Umgangsformen „on the job“.
- Sie erproben bereits früh ihr Standing als Lehrkraft und erhalten Möglichkeiten, ihre Lehrrolle zu festigen und stetig zu professionalisieren.
Was Studierende uns zurückmelden
Viele berichten, dass die Einsätze beim KLC e.V. ihnen geholfen haben, eine fundierte Berufswahl zu treffen. Einige entscheiden sich bewusst für den Lehrer*innenberuf, weil sie wissen, worauf sie sich einlassen. Andere erkennen frühzeitig, dass ein anderer Weg besser zu ihnen passt und sparen sich späteren Frust.
„Ich wusste durch den KLC schon im dritten Semester, dass Schule tatsächlich mein Ding ist. Ohne diese Erfahrungen hätte ich das wohl erst im Referendariat gemerkt.“
„Ich habe gelernt, wie wichtig Beziehungsarbeit ist. Die Praxis hat mir mehr gebracht als jedes Uni-Seminar.“
Was Schulen davon haben
Durch den Einsatz unserer Studierenden profitieren Schulen mehrfach:
- Sie erhalten zusätzliche Unterstützung im Unterricht und Ganztag.
- Sie arbeiten mit motivierten Kräften, die bereits erste Berufserfahrung sammeln.
- Sie können potenzielle Nachwuchskräfte frühzeitig kennenlernen und binden.
Für viele Schulen bietet das KLC-Modell eine Plattform der gezielten Personalgewinnung. Während unsere Kursleiter*innen verschiedene Schulen kennenlernen und sich an ihnen etablieren, erkennen die Schul- bzw. OGS-Leitungen schnell ihr mögliches Potenzial als feste schulische Lehrkraft. Ein kluger Schachzug angesichts des drohenden Lehrkräftemangels.
Fazit: Praxis schärft die Perspektive
Gerade in einer Zeit, in der das System Schule immer komplexer und herausfordernder wird, ist Praxiserfahrung kein Add-on, sondern eine Grundvoraussetzung für fundierte Berufsentscheidungen. Wer Lehramtsstudierende von Anfang an in schulische Realitäten einbindet, verhindert spätere Enttäuschung – und stärkt den Beruf insgesamt. Der KLC e.V. zeigt, wie das gelingen kann: niedrigschwellig, flexibel, wirksam.
Lust, mit uns zu kooperieren?
Schulen können jederzeit Kontakt aufnehmen und mit wenigen Schritten Unterstützung anfragen. Gemeinsam für gute Bildung!
Quellen:
- Deutsche Telekom Stiftung (2021): Lehramtsstudium und Berufsvorbereitung
- ifo Institut (2023): Lehramtsstudierende im Wandel
- Lehrkräfte-Radar (Monitor Lehrerbildung 2022): Praxisanteile im Studium
- DZHW (2020): Studienabbruch im Lehramt